Ein Ehevertrag schafft klare, rechtsverbindliche Regeln für Vermögen, Unterhalt und Altersvorsorge. So lassen sich Konflikte vermeiden und individuelle Lebenssituationen – etwa Selbstständigkeit, Betrieb oder Immobilie – rechtssicher abbilden.

Ohne vertragliche Regelung gilt automatisch die Zugewinngemeinschaft. Wer davon abweichen möchte, benötigt eine notarielle Beurkundung. Eheverträge sind daher nicht nur für sehr Vermögende relevant, sondern immer dann sinnvoll, wenn besondere Risiken oder Ungleichgewichte bestehen.
Häufige Fragen betreffen Kosten, die Rolle des Notars und mögliche Nachteile. In diesem Leitfaden finden Sie klare Antworten, rechtliche Einordnung und direkt nutzbare Vorlagen zur Vorbereitung Ihres Notartermins.
📄 Ehevertrag-Vorlagen downloaden
Sichern Sie sich geprüfte Muster für Eheverträge – von Gütertrennung bis Unterhaltsregelung. Ideal als Grundlage für den Notartermin.
Was ist ein Ehevertrag?
Ein Ehevertrag ist eine privatrechtliche Vereinbarung zwischen den Ehegatten und wird notariell beurkundet. Er erlaubt, gesetzliche Standardregeln anzupassen, etwa zu Zugewinn, Unterhalt oder Versorgungsausgleich.
Wie funktioniert ein Ehevertrag?
Kernaussage: Wirksam wird ein Ehevertrag nur durch notarielle Beurkundung; ein vorbereiteter Entwurf spart Zeit und schafft Rechtssicherheit.
Der Vertrag kann vor oder während der Ehe geschlossen und später einvernehmlich angepasst werden. Strukturierte Vorlagen helfen, typische Lücken zu vermeiden.
Bei wesentlichen Änderungen der Lebensverhältnisse empfiehlt sich eine Aktualisierung. So bleibt die Regelung fair und ausgewogen.
Welche Vorteile und Nachteile hat ein Ehevertrag?
Ein Ehevertrag bringt klare Vorteile, etwa Planbarkeit und Schutz von Vermögen. Nachteile entstehen vor allem durch Kosten oder unausgewogene Regelungen, die nicht in jeder Situation sinnvoll sind.
Welche Vorteile hat ein Ehevertrag?
Viele Suchen richten sich auf „Nachteile“. Um ein realistisches Bild zu geben, müssen auch die Vorteile sichtbar sein. So entscheiden Paare informiert und nicht aus Unsicherheit.
Die wichtigsten Vorteile im Überblick
Kernaussage: Eheverträge schaffen Planbarkeit, sichern Existenzen und verringern Prozessrisiken – ein echter Verbraucherschutz.
Sie definieren Vermögensregeln klar, vermeiden Streit und sichern Betriebe, Praxen oder Höfe, ohne Partner zu benachteiligen.
Auch gemeinsame Kredite, Unterhaltsfragen und Altersvorsorge lassen sich fair regeln. So bleibt die Balance in verschiedenen Lebensphasen erhalten.
Wann ist ein Ehevertrag nicht sinnvoll?
Kernaussage: In stabilen Verhältnissen ohne besonderes Vermögen oder unternehmerische Risiken ist ein Ehevertrag oft nicht zwingend nötig.
Wer keine abweichenden Regelungen zu Zugewinn, Unterhalt oder Vorsorge treffen möchte, fährt mit der gesetzlichen Zugewinngemeinschaft in vielen Fällen gut. Auch hier sorgt das Familienrecht für fairen Ausgleich im Scheidungsfall.
Kosten & Notar beim Ehevertrag
Die Gebühren richten sich nach dem Vermögenswert und den Vorgaben des GNotKG. Hinzu kommen Auslagen und Umsatzsteuer. Beratung und Entwurf verursachen zusätzliche Kosten, erhöhen aber die Rechtssicherheit.
Welche Unterlagen brauche ich für den Notartermin?
Kernaussage: Für die Beurkundung müssen beide Ehegatten persönlich erscheinen und bestimmte Unterlagen mitbringen.
Notwendig sind gültige Ausweise, eine Übersicht über Vermögen und Verbindlichkeiten sowie – falls vorhanden – Grundbuchauszüge, Gesellschaftsverträge oder bereits vorbereitete Entwürfe. Je vollständiger die Unterlagen, desto schneller und klarer verläuft der Termin.
Wie viel kostet ein Ehevertrag beim Notar?
Kernaussage: Die Kosten steigen mit dem Vermögenswert. Typisch sind niedrige dreistellige bis niedrige vierstellige Beträge.
Eine individuelle Berechnung liefert Ihr Notariat. Ein vorformulierter Vertragsentwurf reduziert Aufwand und hält Kosten im Rahmen.
📄 Alle Ehevertrags-Vorlagen ansehen
Wer trägt die Kosten für den Ehevertrag?
Kernaussage: Rechtlich sind beide Ehegatten Gesamtschuldner der Notarkosten, praktisch werden sie meist hälftig getragen.
Eine abweichende Vereinbarung ist möglich, wenn beide einverstanden sind. Wichtig ist, dass die Gebühren stets nach GNotKG berechnet werden und nicht frei verhandelbar sind.
Ist ein Ehevertrag auch ohne Notar gültig?
Kernaussage: Nein. Ohne notarielle Beurkundung ist ein Ehevertrag unwirksam – die Form schützt beide Seiten.
Hinweis: Umgangssprachlich ist oft von „beglaubigt“ die Rede – rechtlich korrekt ist die notarielle Beurkundung.
Beispielhafte Notarkosten (vereinfachte Orientierung)
Die Übersicht zeigt typische Größenordnungen. Sie ersetzt keine Gebührenauskunft Ihres Notars – maßgeblich sind die Werte nach GNotKG.
| Vermögenswert | Richtgröße Notarkosten* | Hinweis |
|---|---|---|
| 50.000 € | ca. 300 – 400 € | zzgl. Auslagen und USt. |
| 250.000 € | ca. 800 – 1.000 € | abhängig vom Regelungsumfang |
| 500.000 € | ca. 1.500 – 2.000 € | bei komplexen Verträgen höher |
*Unverbindliche Orientierung; exakte Kosten berechnet Ihr Notar nach GNotKG.
Hat ein Ehevertrag steuerliche Auswirkungen?
Kernaussage: Ein Ehevertrag ändert die Einkommensteuer nicht, kann aber bei Schenkungen oder Erbschaften relevant sein.
Regelungen zu Zugewinn oder Gütertrennung beeinflussen, ob Vermögensübertragungen steuerlich begünstigt werden. Bei größeren Vermögen lohnt es sich, steuerliche Beratung zusätzlich zur notariellen Gestaltung einzuholen.
📄 Kosten-Checkliste herunterladen
Praxisfragen: Wie & Wann?
Wie erstelle ich einen Ehevertrag Schritt für Schritt?
Kernaussage: Entwurf vorbereiten, Beratung klären, Notartermin beurkunden, bei Bedarf anpassen.
Definieren Sie Ziele (Zugewinn, Unterhalt, Vorsorge), erfassen Sie Vermögenswerte und stimmen Sie Ausgleichsmechanismen ab. Mit einem >Entwurf sind Notartermin und Kosten planbarer.
Wann lohnt sich ein Ehevertrag besonders?
Kernaussage: Bei Unternehmern, großen Vermögensunterschieden, Immobilien oder Erbschaften besonders sinnvoll.
Auch Ehegatten-Arbeitsverträge oder Familienbetriebe profitieren von klaren Regelungen. So erhöhen Sie Planungssicherheit und schützen Existenzen.
Kann man einen Ehevertrag nach der Heirat abschließen?
Kernaussage: Ja, ein Ehevertrag ist jederzeit auch nach der Eheschließung möglich, solange beide Ehegatten zustimmen.
Die Vereinbarung wird wie üblich beim Notar beurkundet. Gerade bei neuen Lebenssituationen – etwa Kindern, Erbschaften oder Unternehmensgründungen – ist ein nachträglicher Vertrag sinnvoll.
Ehevertrag & Gütertrennung
Ohne Vertrag gilt Zugewinngemeinschaft. Mit einem Ehevertrag können Sie Gütertrennung oder eine modifizierte Zugewinngemeinschaft festlegen.
Was ist der Unterschied zwischen Ehevertrag und Gütertrennung?
Kernaussage: Der Ehevertrag ist die Vereinbarung; Gütertrennung eine mögliche Regelung darin.
Alternative Modelle wie modifizierte Zugewinngemeinschaft oder Gütergemeinschaft können besser passen – je nach Vermögen und Zielen.
Welche Nachteile hat die Gütertrennung?
Kernaussage: Ohne Zugewinnausgleich kann der schwächere Partner benachteiligt sein.
Ausgleichsmodelle wie Mindestabfindungen oder Schwellenwerte sichern Fairness, ohne Betriebe oder Immobilien zu gefährden.
Wann lohnt sich Gütertrennung im Ehevertrag?
Kernaussage: Besonders bei Selbstständigen, Landwirten oder großen Vermögen sinnvoll.
Bei Immobilienbesitz oder Erbschaften kann sie Schutz schaffen. Wichtig sind klare Ausgleichsregelungen.
Wie wirkt sich ein Ehevertrag auf Kinder aus?
Kernaussage: Kindesunterhalt kann nicht vertraglich ausgeschlossen oder reduziert werden – er ist gesetzlich zwingend geschützt.
Im Ehevertrag lassen sich jedoch Betreuungsregelungen, Wohnrechte oder ergänzende Vorsorgemaßnahmen festhalten. So wird die Versorgung der Kinder auch bei einer Trennung abgesichert.
Arten von Eheverträgen & Vorlagen
Unterschiedliche Situationen erfordern verschiedene Verträge. Nutzen Sie die passenden Vorlagen als Grundlage für den Notartermin.
- Ehevertrag für Sozialpädagogen
- Ehevertrag für Handwerker
- Ehevertrag für Beamte
- Ehevertrag für Lehrer
- Ehevertrag für Ärzte
- Ehevertrag für Landwirte
- Ehevertrag für Banker
- Ehevertrag im Monte-Carlo-Style
- Das große Hochzeitspaket
- Ehevertrag für eingetragene Lebenspartner (Unterhalt)
- Ehevertrag für eingetragene Lebenspartner (Verzicht Unterhalt)
- Ehevertrag für eingetragene Lebenspartner – Gütertrennung
- Ehevertrag über nachehelichen Unterhalt + Ratgeber
- Ehevertrag: Vereinbarung nachehelicher Unterhalt
- 5 verschiedene Eheverträge + Ratgeber
- Unterhaltsverzicht im Ehevertrag
- Unterhaltsverzicht & Versorgungsausgleich
- Gütertrennung & Ausschluss Versorgungsausgleich
- Ehevertrag mit Gütertrennung
- Ehevertrag für Mr. & Mrs. Smith
- Ehegatten-Arbeitsvertrag
Praxisbeispiele
Beispiele zeigen, wie ein Ehevertrag konkret eingesetzt werden kann. Sie ersetzen keine Rechtsberatung, sondern verdeutlichen typische Konstellationen.
Unternehmerin mit GmbH
Kernaussage: Schutz des Betriebsvermögens durch modifizierte Zugewinngemeinschaft mit Ausgleichsklauseln.
Unternehmensanteile werden separat geregelt, der Partner erhält faire Ausgleichsmechanismen. So bleibt der Betrieb handlungsfähig.
Praxisinhaber (Arzt/Ärztin)
Kernaussage: Praxiswert absichern und Altersvorsorge regeln – klare Vereinbarungen zu Zugewinn, Unterhalt und Versorgungsausgleich.
Mit Überprüfungsklauseln passen Sie Regelungen an neue Einkommenslagen an. Das schafft Fairness und Beständigkeit.
Ungleiche Einkommen
Kernaussage: Ausgleich zugunsten des schwächeren Partners durch Mindestabfindung oder gestaffelte Zahlungen.
So bleibt der Vertrag fair und wirksam, ohne Existenzen zu gefährden.
FAQ zum Ehevertrag
Die häufigsten Fragen drehen sich um Kosten, Gültigkeit, Unterschiede zu Güterständen und mögliche Nachteile.
Was ist der Nachteil von Ehevertrag?
Kernaussage: Nachteile entstehen durch unausgewogene Klauseln, fehlende Anpassung und Kosten.
Regelmäßige Überprüfung, faire Ausgleichsmodelle und klare Definitionen machen Verträge belastbarer.
Welche Nachteile hat ein Ehevertrag für die Frau?
Kernaussage: Unterhaltsverzicht kann benachteiligen. Schutz bieten Fairnessklauseln und Vorsorgeregelungen.
Wichtig ist, Betreuung und Altersvorsorge explizit zu regeln.
Muss ein Ehevertrag notariell beglaubigt werden?
Kernaussage: Ja. Ohne notarielle Beurkundung ist er unwirksam.
Der Notar stellt Aufklärung sicher und verhindert unwirksame Regelungen.
Wie viel kostet ein Ehevertrag beim Notar?
Kernaussage: Die Kosten liegen meist im dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich, abhängig vom Vermögenswert.
Lassen Sie sich vom Notariat eine verbindliche Gebührenauskunft geben.
Was ist der Unterschied zwischen Ehevertrag und Gütertrennung?
Kernaussage: Der Ehevertrag ist die Vereinbarung; Gütertrennung eine mögliche Option darin.
Alternativen sind modifizierte Zugewinngemeinschaft oder Gütergemeinschaft.