Werkstudent Mustervertrag

Die wichtigsten Punkte müssen auch in einem Werkstudenten-Vertrag geregelt sein.
Werkstudenten benötigen einen rechtssicheren Arbeitsvertrag.

Werkstudenten sind gefragte Mitarbeiter in Unternehmen. Obwohl sie Studenten sind, benötigen sie einen rechtssicheren Werkstudenten Vertrag. Worauf Sie als Arbeitgeber oder Student achten sollten, erfahren Sie hier. 

Werkstudent: Was bedeutet das überhaupt?

Werkstudenten können in nahezu jeder Branche arbeiten und das hat große Vorteile für die Studenten, denn so können sie neben ihrem Studium wichtige Berufserfahrung sammeln und sich außerdem etwas Geld dazu verdienen.

Allerdings müssen wichtige Voraussetzungen erfüllt sein, damit die Studenten tatsächlich auch als Werkstudenten angesehen werden können. Wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt werden, drohen dem Arbeitgeber empfindliche Konsequenzen. Daher sind alle Arbeitgeber, die Werkstudenten beschäftigen, gut beraten, unbedingt auf die Einhaltung der Voraussetzungen zu achten:

  • Der arbeitende Student muss tatsächlich an einer Universität eingeschrieben sein. Als Nachweis wird häufig die Immatrikulationsbescheinigung verlangt.
  • Die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit darf nicht mehr als 20 Stunden betragen. Das gilt allerdings nur für Zeiträume innerhalb des Semesters. In den Semesterferien dürfen Werkstudenten auch mehr arbeiten. 
  • In den Semesterferien arbeitet der Werkstudent nicht mehr als 40 Stunden pro Woche. 

Werkstudent: Arbeitsvertrag für Studenten

Arbeitgeber, die Werkstudenten beschäftigen möchten, sollen mit diesen unbedingt einen Arbeitsvertrag abschließen. Denn ein fehlender Arbeitsvertrag für Werkstudenten hat die gleichen Auswirkungen wie ein fehlender Arbeitsvertrag für alle anderen Arbeitnehmer auch: Der Arbeitnehmer kann sich darauf berufen, dass ein Arbeitsverhältnis geschlossen wurde, das die gleichen Konditionen wie das der übrigen Arbeitnehmer hat.

Konkret bedeutet das, dass Werkstudenten ohne gültigen Werkstudenten-Vertrag einen Anspruch auf Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und alle anderen zusätzlichen Boni haben, die die übrigen festangestellten Mitarbeiter auch bekommen. Aber nicht nur das: Auch in Bezug auf die Bezahlung können Werkstudenten genau das gleiche Entgelt verlangen wie andere Mitarbeiter in einer vergleichbaren Position. 

Und Arbeitnehmer, die das Arbeitsverhältnis einfach kurzerhand auflösen möchten, haben es nicht so einfach. Denn der Arbeitsvertrag, der dadurch zustande gekommen ist, da ein Vertrag für Werkstudenten gefehlt hat, hat eine ganz herkömmliche Kündigungsfrist. Diese Frist entspricht der Kündigungsfrist der übrigen Mitarbeiter mit ähnlicher Betriebszugehörigkeit. 

Arbeitsvertrag für Werkstudenten: Das gehört hinein

Wie wir gesehen haben, ist ein Werkvertrag für Studenten unbedingt zu empfehlen, wenn Arbeitgeber Studenten beschäftigen. 

Ein guter Werkvertrag sollte dabei folgende Themen beinhalten und so genau wie möglich definieren:

  • Probezeit: Auch für Studenten empfiehlt sich eine Probezeit. Allerdings muss die nicht zwingend sechs Monate betragen. Arbeitgeber können die auch auf beispielsweise drei Monate verkürzen. 
  • Arbeitszeit und Entgelt: Auch diese Punkte müssen in einem Werkvertrag geregelt werden. 
  • Unbefristeter oder befristeter Werkvertrag. Beide Optionen stehen dem Arbeitgeber zur Verfügung. Wenn bereits zu Beginn klar ist, dass der Student oder die Studentin nur für die Dauer eines Semesters im Unternehmen bleiben soll, kann man das auch direkt im Arbeitsvertrag festhalten und ihn entsprechend befristen. 
  • Arbeitsverhältnis an Immatrikulation koppeln: Um auf Nummer sicher zu gehen, können Arbeitgeber den Werkvertrag daran koppeln, dass der Arbeitnehmer eingeschrieben ist. 
  • Urlaubsanspruch: Auch Werkstudenten haben, wie die übrigen Arbeitnehmer auch, einen Anspruch auf bezahlten Urlaub. Der sollte daher im Werkstudenten-Vertrag erwähnt und geregelt sein. Als Orientierung kann dabei der Urlaubsanspruch der Mitarbeiter gelten, die in Teilzeit im Unternehmen tätig sind. Zur Berechnung der Höhe des Urlaubsentgelts dient der Verdienst der letzten 13 Wochen, in denen der Werkstudent im Unternehmen beschäftigt war. 

Wie endet der Vertrag für Werkstudenten?

Wenn der Arbeitnehmer nicht mehr Vollzeit-Student ist, kann er auch nicht mehr als Werkstudent im Unternehmen tätig sein. Das tritt regelmäßig dann ein, wenn der Werkstudent seine letzte Prüfungsleistung erbracht hat und ihm die Ergebnisse zugestellt wurden. Ab dem letzten Tag des Monats, in dem der Student seine Ergebnisse bekommt, kann er streng genommen nicht mehr als Werkstudent arbeiten.

Für den Arbeitgeber bedeutet das, dass er ab sofort auch die vollen Beiträge in die Krankenversicherung und Sozialversicherung zahlen müssen. Daneben drohen bei Versäumnis mitunter hohe Strafen. 

Unser Tipp: Schließen Sie daher mit jedem Werkstudenten einen Vertrag ab, der Sie als Arbeitgeber vor derartigen Folgen schützt. 

 

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